Dies und das: HP, Facebook, Samsung …

Facebook

Das haben einige Benutzer gut gemacht, denken sie. Diese haben das Bezahlabo bei Facebook gewählt. Damit das Tracking und die Profilerstellung endlich aufhören.
Haben diese Menschen das genau gelesen? Dort steht nur, dass Ihnen keine Werbung mehr angezeigt wird, nicht aber, dass das umfangreiche Datensammeln aufhört.
Obwohl Facebook erklärt, damit die Auflagen des EuGH zu erfüllen, der das Tracking und die Profilbildung kritisiert hat, bietet Facebook ein Abomodell an, das weiter tracked und sammelt. Nur erhalten diese Nutzer keine Werbung mehr. Das hätten sie ggf. auch mit einem AdBlocker umsonst hinbekommen.
Der Hessische Landesdatenschützer nennt das eine „Mogelpackung“.

Dazu ist der Preis, den Meta aufruft, unverhältnismässig hoch. noyb klagt gegen Meta deswegen.

HP

HP, der grosse Hersteller von Computern und Druckern, ist sich auch wirklich für nichts zu schade. Die denken tatsächlich, sie kommen mit allem durch und die Benutzer sind alle Idioten.

Der CEO hat tatsächlich darauf hingewiesen, dass die Verwendung von Chips in Druckerpatronen ein gefährliches Sicherheitsrisiko darstellen könne und dass darüber Viren in das Netzwerk und den Computer gelangen können. Wer hat mit den Chips in den Druckerpatronen denn angefangen? Warum benötigt eine Druckerpatrone oder ein Toner überhaupt einen Chip? Jahrelang ging es auch ohne. Doch dann haben HP und u.a. Epson angefangen, die Patronen und Toner mit Chips auszustatten, damit die Geräte von HP und Epson nur noch mit den firmeneigenen Patronen genutzt werden können. Billigere, von anderen Herstellern, sollten gesperrt werden. HP hat bei den Druckerpatronen eine Marge von bis zu 10.000%.

Das versteht das Silicon Valley unter Innovation und Wettbewerb.

Epson hat während Corona nicht genug Chips für die Patronen kaufen können und hat dann selber beschrieben, wie die Kunden von Epson die Beschränkungen umgehen können, so Louis Rossmann auf YouTube. Also nochmal: Epson beschreibt selber, wie man die Epson Drucker hacken kann. Unfassbar.

Bleiben wir bei HP. Nachdem HP also die Chips in den Patronen und Tonern kritisiert hat, als Sicherheitsrisiko, dass sie selber verursacht haben, wollen sie dieses Geschäft mit Chips noch weiter treiben. HPs Strategie ist es, alles als Abo zu verkaufen. Drucken, Computer alles. Der nächste HP Computer könnte also nur noch mit HP Kabel, einem HP Bildschirm, einer HP Maus usw. benutzt werden, aber nicht mehr mit der von Ihnen favorisierten Tastatur. Das ist das Gegenteil von Offenheit, Wettbewerb, Interoperabilität.

Lassen wir den CEO nochmal zu Wort kommen:

Allerdings macht Lores keinen Hehl daraus, dass er es nicht bei Druckern bewenden lassen wird: HP verschiebe sein Geschäftsmodell „nicht nur für Drucker, sondern (auch) für PCs und den Rest der Produkte, die wir herstellen“ hin zu Abonnements.

https://www.heise.de/news/HP-Verchipte-Druckerpatronen-sind-Sicherheitsrisiko-9605290.html

Das ist übrigens auch die Firma, die sagt: Ohne Tinte dürfen Sie nicht scannen. Nochmal genau lesen… Sie kaufen ein Kombigerät von HP, dass drucken, scannen und faxen kann. Dann entscheiden Sie: Ich mache alles digital, ich drucke nichts mehr. Oder Sie haben schon lange nichts mehr gedruckt, die Tinte ist leer oder trocken. Nun bekommen Sie einen Brief, den Sie unbedingt scannen müssen, um Ihn an Ihren Mann im Urlaub oder auf Geschäftsreise zu senden. Sie legen ihn in den Scanner des Kombigeräts und wollen scannen. Das erlaubt HP aber nicht, denn Sie haben keine Tinte im Drucker. Sie denken jetzt vielleicht: Was? Ich will doch scannen und nicht scannen und drucken. Das sieht HP anders. Wenn Sie scannen wollen, müssen Sie Tinte haben. Denn mit den Tonern und Patronen verdient HP Myriaden von Dollar. Mit dem Scannen nicht. Also verbinden sie die beiden und erlauben das Scannen nur noch, wenn Tinte im Drucker ist.

Mein Tipp: Boykottieren Sie HP. Bei allen Geräten. Es ist nicht gewährleistet, dass das neu gekaufte Gerät morgen noch funktioniert. Nur wenn HP das will. Was Sie bezahlen, wollen oder denken, ist völlig egal.

Samsung und Co.

Auf was Sie sich ggf. in Zukunft auch einstellen müssen: Wenn Sie nicht jeden Monat 10€ an Samsung, ZTE oder Motorola bezahlen, um deren Handy-Dienste zu nutzen, wird Ihr Telefon aus der Ferne (remote) deaktiviert. Sie kaufen das Handy, vielleicht gebraucht bei Ebay, Kleinanzeigen oder in einem der vielen Handy-Shops an Bahnhöfen und in Fussgängerzonen, es funktioniert vorzüglich und auf einmal erhalten Sie eine Nachricht, dass das kein legales Gerät ist und es gesperrt wird. Sie haben dann auf einmal keinen Zugriff mehr auf Ihre Daten auf dem Telefon. Kein Homebanking, keine 2FA zum Entsperren Ihres Mailkontos, kein Zugriff mehr auf die noch nicht sicher abgespeicherten Bilder.

Zuerst berichtete Juan Zago in Mexiko darüber.

Die mexikanische Regierung hat die betroffenen Firmen gebeten, die Handys doch bitte nicht zu blockieren (bricking). Wir sehen also, alles was digital ist, kann vom Hersteller aus der Ferne gesteuert werden. Sie halten sich nicht an die gewünschten Toner-Kartuschen oder kaufen ein Telefon nicht aus einem offiziellen Store und schon funktionieren diese ggf. nicht mehr. Weil der Hersteller die Macht über Ihr Gerät hat. Doch das ist nur der positive Fall. Sie kaufen das Handy oder den Thermomix oder die Waschmaschine im geeigneten Shop und bezahlen richtig viel Geld für ein Markenprodukt, ein Oppo Handy oder eine Samsung Waschmaschine. Natürlich smart, mit Internet und allem Drum und Dran. Doch dann fällt den Anbietern ein: Wir brauchen mehr Gewinn für unsere Investoren und den Aktienkurs. Sie schalten teilweise Funktionen ab, die Sie dann für eine monatliche Gebühr abonnieren können. Auch wenn die Firma mit dieser Funktion geworben hat, als Sie es gekauft haben. Das passiert schon. Vor allem im Moment in den USA, aber ich habe darüber schon berichtet.

Warum braucht ein Toner einen Chip zum Drucken? Warum benötigt meine Waschmaschine einen Internezugang und ein Cloud-Konto? Nur aus zwei Gründen: Sie zu überwachen und damit noch mehr Daten zu sammeln, um Sie zu manipulieren und um letztendlich mehr Geld zu verdienen.

Wir werden immer mehr zu Spielbällen der Techkonzerne, die mit uns machen können, was sie wollen. Da sind wir wieder: Sie kaufen etwas, aber es gehört Ihnen nicht. Sie wissen es nur noch nicht.

Meiden Sie solche Produkte von solchen Firmen.