GrapheneOS ist mein bevorzugtes Betriebssystem. Sicher, datenschutzfreundlich und mit vielen Möglichkeiten, den Trackern und Datensammlern Einhalt zu gebieten.
Eine neue Funktion ist mir bisher durch die Finger geflutscht.
Vor Kurzem hat ein Gericht entschieden, dass die Polizei Menschen dazu zwingen kann, Handys mit Fingerabdruck zu entsperren. Sie dürfen also Gewalt anwenden, um Ihren Finger auf Ihr Handy zu legen.
Bisher gab es die Möglichkeit, eine Pin, den Fingerabdruck oder ein komplexeres Passwort zu verwenden. Ein komplexes Passwort ist für viele zu unbequem. Eine vier- oder sechsstellige Pin ist zu unsicher (obwohl sechs Ziffern schon sehr gut sind). Dazu kommt, dass Nutzer in GrapheneOS schon einen guten Schutz haben, wenn sie falsche Pins eingeben.
Vor kurzem hat GrapheneOS ein sog. Duress Passwort eingeführt. Das bedeutet, wenn Sie dazu gezwungen werden, eine Pin/Passwort einzugeben, um Ihr Handy zu entsperren, dann können Sie das Duress Passwort/Pin eingeben und Ihr Handy wird gelöscht. Die Einstellung finden Sie in „Datenschutz & Sicherheit“-„Geräteentsperrung“-„Duress passwort“. Das Betriebssystem bleibt erhalten, aber alle Daten und die eSim werden sofort gelöscht.
Jetzt hat GrapheneOS eine weiter Funktion eingeführt. Sie können zu Ihrem Fingerabdruck eine Pin vergeben. Das bedeutet, ein Zwang, den Fingerabdruck zu nutzen, reicht nicht mehr, es wird noch eine Pin benötigt. Die Idee dahinter ist: Als wichtigster Faktor vergeben Sie ein komplexes Passwort für den Zugriff. Das benötigen Sie nur selten. Für den täglichen Gebrauch verwenden Sie den Fingerabdruck und eine einfache Pin, idealerweise sechs Ziffern. Damit haben Sie eine sehr viel höhere Sicherheit mit nur wenig Verlust der Bequemlichkeit. Und wenn Sie in einer Notsituation sind, geben Sie anstelle des Pins das Duress Passwort/Pin ein und schützen so Ihre Daten.
Die Einstellung finden Sie unter „Datenschutz & Sicherheit“-„Geräteentsperrung“-„Fingerabdruck“-„Second Factor Pin“.