Zum Tag des Datenschutzes

Heute, am 28.1.2021 ist der Tag des Datenschutzes.
Zeit, gute Software vorzustellen zu den Themen: Soziale Netzwerke, Messenger, Email, Kalender, Kontakte, WWW, VPN, Antitracker.
Aber dann lese ich heute:

Facebook hat seinen Quartalsumsatz um 33,16% steigern konnte. Für die, die bei Facebook nur an Werbung denken, hier ein Link zu den Gefahren, die von solchen Firmen ausgehen, die das Thema individualisierte Werbung wie eine Niche aussehen lassen, wenn es um den Schaden geht, den Facebook und Co anrichten.

Alternativen:

Suchmaschine: Sie müssen nicht Google verwenden. Es gibt Alternativen. Eine bekannte Suchmaschine ist DuckDuckGo. Diese steht in Amerika. Wenn Sie etwas europäisches suchen, können Sie qwant verwenden.

Soziale Netzwerke: Okuna. Mitgründer ist Phil Zimmermann, der Erfinder der Verschlüsselung PGP. Es ist mit Privacy by Design ausgestattet, sammelt keine Daten, schaltet keine Werbung und ist rein spendenfinanziert.

Messenger: Threema. Kann heute verschenkt werden. Wenn Ihr es habt und noch welche kennt, „die zu bekehren sind“, dann los. Sitz ist in der Schweiz, Datenschutz der Schweiz, letzter Security Audit 2020, Client is Open Source, sie sammeln keine Daten, die Verschlüsselung ist sehr stark und es wird keine Telefonnummer oder Email benötigt.

Email: Ich schwöre auf ProtonMail. Zero-knowledge Ende-zu-Ende Verschlüsselung. Protonmail unterstützt den PGP Standard, die Server stehen in der Schweiz und unterliegen dem dortigen Datenschutz. Es gibt eine kostenlose Email, wenn man nur eine Email benötigt. Wer eine eigene Domäne hat und diese transferieren will, der benötigt einen Bezahlplan.
Alternativ dazu: Tutanota. Die Firma sitzt in Deutschland und unterstützt keinen PGP Standard, sondern hat einen eigenen für Sicherheit. Der bedeutet, dass auch die Betreffzeile für Kriminelle nicht mehr lesbar ist. Das schöne an Tutanto ist, es ist günstiger und man kann es besser seinen Wünschen anpassen, was zusätzliche bezahlbare Funktionen angeht. Für mich hat Tutanota aber noch einen viel grösseren Vorteil.

Kalender: Wir tragen alles in unsere Kalender ein und synchen den via Cloud oder anderen Mechanismen auf unsere sieben Geräte. Verschlüsselt? Sicher? Sind Sie sicher? Da steht dann: Gynäkologe, Dr. Fischer, 13 Uhr. Psychotherapeut Dr. Freud, 17 Uhr. Tischtennis Kinder, 18 Uhr. Usw. Wir geben im Kalender sehr viel preis. Ist das verschlüsselt, auch wenn Ihr synched? Tutanota bietet einen Kalender in der App an und der ist total verschlüsselt. Alleine dafür lohnt es sich. Gleiches gilt für…

Kontakte: Auch hier wird meiner Meinung nach zu wenig über Sicherheit nachgedacht. Warum wollen Facebook und Co. immer alle Kontakte? Nicht nur, damit Ihr Freunde dort findet sondern auch, um ein Beziehungsnetzwerk aufzubauen. „Michaela Meiner, Beste Freundin, Hamburg, Hattersheimer Weg 25.“ Wir sind alle auf Facebook, selbst wenn wir dort keinen Account haben. Weil mindestens einer, der unsere Adresse kennt, diese in seinen Kontakten hat und bei Facebook ist und ganz sicher sein Adressbuch hochgeladen hat. Tutanota ist auch hier verschlüsselt und sicher. Wenn man keinen Emailanbieter benötigt aber sich Gedanken um seinen Kalender oder seine Kontakte macht, der kann einen kostenlosen Tutanota Account für diese beiden anlegen. ProtonMail hat einen sicheren Kalender im Moment im Beta-Stadium und die Kontakte sind verschlüsselt, bis auf die Emailadresse, die benötigt wird.

WWW: Verwendet Firefox und ladet Euch uBlock Origin als add-on herunter. Ihr müsst es gar nicht konfigurieren, einfach so herunterladen und das wars, hilft enorm. Eine Anleitung, wie man das konfigurieren kann, folgt.

VPN: Virtual Private Network, damit schützt Ihre Eure IP Adresse, den eindeutigen Parameter, den Ihr vom Provider bekommt und der bei jeder Email und jeder Webseite, die Ihr ansurft, benötigt wird. Über die IP Adresse kann man den Provider und die Region herausfinden, in der Ihr lebt. Nicht wichtig für Euch vielleicht, aber Anwälte, Richter, Whistleblower… ProtonVPN, vom selber Hersteller wie ProtonMail, bietet einen Zero-knowledge VPN Service. Wenn Ihr ProtonMail und ProtonVPN kombiniert, gibt es oftmals Rabatt. Damit könnt Ihr beispielsweise über die Schweiz oder Costa Rica ins Internet. Euer Provider, wie Telekom oder Vodafone, sieht dann nicht mehr, was Ihr macht. Denn ProtonVPN stellt auch sichere DNS Server zur Verfügung. Da das Internet über IP Adressen funktioniert und nicht über Namen, wie www.threema.ch, braucht es einen Übersetzer. Das ist der DNS. Wenn Ihr einen sicheren VPN verwendet, dann hat dieser meist auch sichere DNS Server bei sich. Bei mir läuft auf jedem Gerät ein VPN und zu Hause habe ich einen Server (einen eBlocker) zwischen Internet und meinem privaten Netzwerk, der allen Verkehr über ein VPN schleust. Sonst fühlte ich mich nackt. Alternativ zu ProtonVPN kann ich Mullvad empfehlen. ProtonVPN hat den Vorteil, dass es auch Tracker und Malware filtern kann, Mullvad ist ein „reiner“ VPN Anbieter. Von allen anderen, die ich recherchiert habe, und das waren einige, lasst die Finger weg. Ein VPN Vergleich und Kriterien zur Auswahl eines VPNs folgen in den nächsten Wochen.

Antitracker: Für macOS schaut Euch Little Snitch an, für Windows 10 O&O Shut Up 10 und Glasswire. Linux User: Ihr wisst eh, was zu tun ist. Ich werde in den nächsten Wochen diese Tools alle ein bisschen näher beleuchten.
Auf dem iPhone ist ein einfaches Tool Lockdown Privacy (passt ja auch zur aktuellen Situation). Andere sind Blokada oder AdGuard Pro. Aber wie gesagt, mit ProtonVPN habt Ihr schon einen Schutz eingebaut.
Auf Android gibt es auch Blokada, AdGuard Pro oder NetGuard.

Ich wünsche Euch einen sicheren Tag.