E-Mail-Forwarder

E-Mail-Forwarder leiten E-Mails einfach weiter. D.h., Sie können bei einem Anbieter ein kostenloses Konto einrichten und erhalten E-Mail-Adressen (oder legen Sie selber an). Diese haben erstmal mit Ihnen so nichts zu tun. Dann geben Sie eine E-Mail-Adresse an, wohin die E-Mails, die bei dem Forwarder ankommen, weitergeleitet werden sollen. Diese E-Mail-Adressen können Sie verwenden, wenn Sie E-Mails erhalten, aber Ihr eigentliches, zu schützendes E-Mail-Konto nicht preisgeben wollen. Wenn Sie die Adresse nicht mehr benötigen, schalten Sie sie ab und erhalten keine E-Mails an diese Adresse mehr. Für regulären E-Mail-Verkehr würde ich diese E-Mails nicht verwenden. Schauen wir uns ein paar Fälle an.

Während Corona mussten wir alle in den Restaurants Daten hinterlegen. Ohne zu wissen, was damit passiert. Ich wollte nicht meine primäre E-Mail-Adresse angeben. Also habe ich einen Forwarder verwendet. 

Ein anderer Fall: Sie erhalten beispielsweise eine E-Mail von der Lufthansa über den Flug. Wie oft antworten Sie per E-Mail? Nie. Für solche Aktivitäten könnten Sie ebenfalls einen Forwarder verwenden. Immer, wenn eine E-Mail-Adresse benötigt wird und ich nur der Empfänger bin, überlege ich, ob ich einen Forwarder verwende. Aber: Die Airline kennt Ihre Daten sowieso. Daher sollten Sie sich diesen Fall überlegen. Sind Sie bei Miles & More Kunde und haben dort ein Konto, würde ich das nicht machen. Die haben sowieso alle Daten und senden relativ selten Spam. 

Wie Sie sehen, ist die Verwendung von Forwardern gut zu überlegen. Außerdem erkennen immer mehr große Firmen Forwarder und lassen diese E-Mail-Adressen nicht mehr zu. Da die Forwarder oftmals kleine bis Ein-Mann-Unternehmen sind, können diese auch leicht vom Markt verschwinden. Also aufgepasst.

Beispiel: Ich habe bei einem derartigen Anbieter die Adressen reisen@, einkaufen@ … Angefangen habe ich damit in den USA. Es gab 10% Rabatt beim Einkauf, wenn ich eine E-Mail-Adresse angebe. Angegeben, Link zur Bestätigung angeklickt, im Geschäft bezahlt, E-Mail-Adresse deaktiviert, 10% gespart. Die oben genannten Burner gehen dafür natürlich auch. So viele Optionen.

Beruflich werde ich manchmal zu Office 365 gezwungen. Meist um Informationen zu Vorlesungen oder Einladungen zu Dozententerminen zu erhalten. Ich nutze es so wenig ich kann. D.h. auch, alle E-Mails zu diesen Themen landen in meinem Microsoft-Konto. Aber ich will mich nicht einloggen. Also leite ich alle E-Mails an einen Forwarder weiter, der diese dann an mich weiterleitet. Somit erhält Microsoft nie meine private und schützenswerte E-Mail-Adresse. Sollte ich doch mal antworten müssen, biss ich lange in den sauren Apfel und loggte mich bei Microsoft ein. Nicht mehr. Denn manche Forwarder bieten die Möglichkeit an, auch zu antworten. Wie sich das von einem regulären Mail-Konto unterscheide, beschreibe ich im nächsten Artikel. Ich weiss, ich bin paranoid.

Zum Thema paranoid: Es gibt so viele Dateneinbrüche und Datenlecks (ich hatte vor Kurzem ein paar Zahlen genannt), bei denen fast immer E-Mail-Adressen dabei sind. Die Kriminellen attackieren diese Konten. Ich will wenig Angriffsfläche bieten, also bin ich sehr vorsichtig mit meinen wichtigen E-Mail-Adressen. Ist mein wichtiges E-Mail Konto in keinem Data Breach, wissen die Angreifer davon nichts und attackieren es nicht.

Einen der bekannten Forwarder schauen wir uns in den nächsten Blog-Einträgen an.