Überwachung in Autos

Jajaja, ich weiß, es ist die USA. Nichts desto Trotz, das haben wir auch schon teilweise in Deutschland und wir hinken den USA ja immer ein bisschen hinterher. Ich kann sagen, ich fahre ein Auto, bei dem ich auf einigen Komfort verzichte, weil all meine Daten beim Autohersteller und wer weiß wo landen würden.

Autos sind heute Computer auf Rädern. Dabei ist Tesla das Apple der Automobilindustrie. Hipp, aber sammelt alles, was geht, selbst das ZDF hat detailliert darüber berichtet. netzpolitik.org hat auch darüber berichtet.

Wie Mozilla nach einer Untersuchung von 25 Autoherstellern zeigt, sammeln alle, also 100%, (oder behalten sich das vor, oder gehen davon aus, dass sie das bald tun werden) wie verrückt unsere Daten und monetarisieren sie. 84% teilen die Daten, mit wem die Hersteller das wollen. 76% sagen, sie können Ihre persönlichen Daten verkaufen. 23 der 25 untersuchten Unternehmen geben den Fahrern und Besitzern keinerlei Hoheit über die eigenen, persönlichen Daten. Nur Dacia und Renault gehören nicht dazu. Deren Autos erhält man aber auch nur in Europa.

Weiterhin belegt der Bericht, dass Mozilla nicht herausfinden konnte, ob irgendeiner der 25 Hersteller wenigstens Mindestanforderungen an die Sicherheit einhält. Das bedeutet, es gab keinerlei Informationen, ob die Daten verschlüsselt werden, ob sie mit aktuellen Standards verschlüsselt werden oder andere Schutzmechanismen. Nur drei der 25 Autohersteller hat auf Anfragen geantwortet und auch diese drei haben nicht alle Fragen beantwortet. Mozilla hat sich die Cybersecurity Probleme der 25 Hersteller der letzten drei Jahre angeschaut. 17 der 25 Firmen haben sich dabei den sog. „bad track record ding“ für Hacks, Data Breaches und andere Löcher eingefangen, weil die Privatsphäre des Fahrers gefährdet war. Ein Ding ist ein virtueller Klaps of den Glutaeus Maximus, weil etwas nicht ok war.

Tesla is only the second product we have ever reviewed to receive all of our privacy “dings“.”

https://foundation.mozilla.org/en/blog/privacy-nightmare-on-wheels-every-car-brand-reviewed-by-mozilla-including-ford-volkswagen-and-toyota-flunks-privacy-test/

Doch den Vogel schießt Nissan ab. In der Datenschutzerklärung sagt Nissan ganz offen, das sie alle Daten zur Gesundheit, Genetik und sexuellen Aktivität sammeln können (nicht, dass sie es auch tun). Ich habe keine Ahnung, wie sie im Auto die Genetik sammeln, aber offensichtlich wollen sie es, wenn es nur irgendwie geht. Weiterhin speichert das Unternehmen „Präferenzen, Eigenschaften, psychologische Trends, Neigungen, Verhaltensweisen, Einstellungen, Intelligenz, Fähigkeiten und Eignungen“ von Verbrauchern. Damit nicht genug, Nissan behält sich ausdrücklich vor, diese Daten weiterzugeben beziehungsweise zu verkaufen.

Jetzt sagen Sie: Die Japaner, in Amerika, dass macht ein deutscher Konzern nicht. Wir können das nicht.

Weit gefehlt.

Nicht viel besser schneidet VW ab. Neben Alter und Geschlecht findet der Konzern auch das Fahrverhalten der Fahrzeugnutzer interessant. Toyota stellt die Kunden dagegen mit ganzen 12 Datenschutzerklärungen auf eine harte Probe, während Kia heiß auf Informationen zum Sexualleben der Passagiere ist. Einige der am Test teilnehmenden Hersteller haben die Consumer Privacy-Protection-Principles unterzeichnet. Es handelt sich dabei um Datenschutzgrundsätze, die sich die Unternehmen selbst auferlegt haben.

https://www.heise.de/news/Mozilla-Autos-sammeln-Daten-zum-Einwanderungsstatus-und-zur-sexuellen-Aktivitaet-9295153.html

Es geht dabei nicht um Sie und Ihre Sicherheit. Es geht um Geld. Viel Geld. Daten sind Geld. McKinsey behauptet, dass mit den Daten aus Autos bis 2030 $750Mrd verdient werden kann.

Wer mehr dazu lesen will, dem empfehle ich entweder das oben genannte Original von Mozilla oder einen schönen Artikel von netzpolitik.