Quickie: Biometrische Massenüberwachung

Wer schon mal durch London gegangen ist, wird (oder auch nicht) überrascht sein: Kameras, Kameras, Kameras.

Ich weiss nicht, ob es einen Punkt in der Stadt gibt, der nicht überwacht ist. Mit der aktuellen Rechenpower und den Algorithmen zur Gesichtserkennung erhoffen sich die Politiker, dass Sie so Ihre Bürger besser schützen (lies: überwachen) können. Es ist immer wieder unglaublich, wie willig wir westlichen Bürger, sobald es um Sicherheit (KEIN Supergrundrecht Herr de Mazière) geht, jedwede Freiheit aufgeben. Im Namen der Sicherheit werden alle demokratischen und rechtsstaatlichen Gedanken über Bord geworfen.

Fakten: Weltweit(!!) starben 2018 15.952 Menschen durch Terrorismus. Die Zahl hat sich 2014 halbiert. In Europa starben 2018 62 Menschen an oder durch (das muss man jetzt lernen) Terrorismus. Bei einer Bevölkerung von über 500 Millionen Menschen ist das sehr wenig. Trotzdem wird das immer wieder angeführt um neue Gesetze zu platzieren, die den Überwachungsstaat ausbauen. Immer weiter und weiter. Wer eine Chronik dazu lesen will, was in 69 Jahren Bundesrepublik Deutschland alles eingeführt wurde „um uns sicherer“ zu machen, kann das auf netzpolitik.org nachlesen. Wenn ich das so geballt lese, dann wird mir schlecht. Eine Analyse zu diesem Verlauf bietet netzpolitik auch gleich.

Um so wichtiger ist es, sich zu wehren. Da das hier ein Quickie sein soll, auch wenn mir noch viel mehr einfällt, ich aber dann in Rage gerate, ist hier Schluss.

Eine Initiative gegen die flächendeckende Gesichtserkennung versucht, dass das gestoppt wird. Ich unterstütze das zutiefst, aber: Die verlangen ziemlich viele Daten von mir: Geburtsdatum, Adresse usw. Ich verstehe das, eine offizielle Petition bei der EU benötigt das.
Ich bin sicherlich speziell und paranoid, daher ist das nichts für mich. Ich will so wenige Daten wie möglich herausgeben. Aber für die etwas weniger sensiblen Surfer, Spaziergänger, Shopper, Reisende, etc. unterstützten Sie das bitte.

Ein Hinweis bleibt Ihnen nicht vorenthalten: Mittlerweile kann man Menschen auch eindeutig am Gang erkennen. Ich gehe davon aus, dass es auch dazu bald eine Petition gibt. Ansonsten: Immer einen kleinen Stein im Schuh 😉.