Wenn der (eigentlich) Vertraute labert

Manche Geräte sollten einfach nicht nach Hause telefonieren. Oder nur mit der expliziten Zustimmung des Nutzers. Bei mir gilt das für alle Geräte, aber bei manchen noch mehr als bei anderen.

Ich habe im letzten Jahr den Wunsch nach einem neuen WIFI Router gehegt, da mein alter nicht mehr so mit kommt. Also habe ich einige ausprobiert. Keiner war zufriedenstellend. Vor allem der Netgear hat nach Hause gefunkt als gäbe es kein Morgen mehr. Über Ubiquiti habe ich schon berichtet. Also habe ich meinen TP-Link erstmal behalten. Ging ja noch irgendwie.
Aber wie oft der nach Hause funkt, ist auch eine wahre Pracht. Auch hier sehe ich den Inhalt nicht, aber die reine Anzahl an Verbindungen schockt mich dann doch.

Die verschiedensten Server werden kontaktiert, siehe Bild. Insgesamt über 5000 mal am Tag. Ein Tag hat 24 Stunden, das sind 1440 Minuten. Das heisst im Durchschnitt sendet TP-Link alle 17 Sekunden Daten nach Hause. Mein Home Office läuft übrigens über einen anderen Router, d.h., dass ist hier nur das, was so nebenbei tagsüber anfällt.

Ich finde es äusserst bedenklich, wenn die Router, die zentralen Punkte des Heimnetzes, ohne Wenn und Aber, ohne explizite Abfrage, einfach alles was ich mache tracken. Jede Webseite, jeden Mailserver, einfach alles. Das ist eine Annahme, aber warum sonst sollten die das machen?

Denken Sie mal nach, was das bedeutet, wenn mein Philips Hue System über diesen Router nach Hause telefoniert? Was an Traffic anfällt, was an Informationen? Nehmen wir an, Sie haben noch andere Home Office Geräte… Können Sie sicher sein, dass die alle verschlüsselt nach Hause telefonieren? Die Metadaten fallen trotzdem an.

Für alle, die bisher noch nicht weiter darüber nachgedacht haben: Der Internet Provider, wie Vodafone oder Telekom, bekommt alles mit, weil die Router von denen standardmässig auf deren Namensauflöser zugreifen. Haben Sie an Ihrem Internetrouter den DNS Eintrag geändert? Die meisten, die ich kenne, sagen: Nein.

Jede Adresse wie Microsoft.com, outlook.com, amazon.com, pornhub.com, rechtehetze.de, linkedemo.net wird in eine IP Adresse aufgelöst. D.h., die Anbieter sehen jede einzelne Auflösung. Daraus lässt sich ein profitables Profil erstellen. Der Staat hat darauf auch Zugriff. Und wenn die gehackt werden…
Wer dagegen etwas unternehmen möchte, schaue in den Serien nach DNS und VPN.

Jetzt kommt noch der Routerhersteller dazu, der wohl alles überwacht.
ZUM KOTZEN.

Gott sei Dank kann mein eBlocker das blockieren, so dass nichts nach Hause gesendet wird. Hier nochmal ein expliziter Dank an die Entwickler vom eBlocker, dass sie dieses Mitschneiden eingebaut haben. Und dass ich die Verbindungen blockieren kann. DANKE.
Ich kann den eBlocker nur jedem ans Herz legen. Einfach zu installieren, Plug and Play, und schon ist man viel geschützter. Leichte Eingriffe und man hat sehr viel Schutz. VPN Profil installieren, DNS einrichten und schon ist man anonymer. Dazu noch die vorinstallierten Tracker-, Ads- und Malwarelisten aktivieren (sind sie aber meist schon standardmässig) und man kann ruhiger schlafen. Achja: Über eine kleine Spende freuen die sich auch, und haben es verdient. Wer jetzt los legen will: Ich habe eine Anleitung dazu geschrieben.

Und trotz des Blockierens des Routers: Überraschung: Es funktioniert trotzdem alles einwandfrei.

Ich hatte schon Router die haben funktioniert ohne nach Hause zu funken.
Also wird er jetzt abgeschafft. Mal sehen, was der neue Router alles treibt.