Private Lock: Sperren des Geräts

Ich habe im Artikel „Physische Mobile Sicherheit“ u.a. darüber gesprochen, dass es ein Risiko geben kann, wenn Sie Ihr Handy in der Öffentlichkeit nutzen und ein Dieb es in dem Moment klaut. Dann ist es entsperrt und der Kriminelle hat meist auf alle Ihre Apps Zugriff. Möglicherweise sogar auf alle Daten in der Cloud, auf die Banking-App und Ihre E-Mails.

Wie können Sie sich noch besser schützen?

Für Android können Sie aus dem f-droid Store die App Private Lock herunterladen und installieren.

Funktionsweise

Private Lock greift auf die Bewegungssensoren des Telefons zu. Wenn Sie das Telefon normal benutzen, dann werden Sie es kaum schütteln oder wie wild hin und her bewegen. Die wenigsten Menschen halten es in der Hand und winken und grüssen damit. Ein wegrennender Dieb ist aktiver.

Die Idee von Private Lock ist, diese Sensoren auszulesen und anzunehmen, dass ein Dieb, wenn er es entwendet und schnell wegläuft, dieses Handy für einen Moment stärker bewegt als Sie im Normalgebrauch. Das bedeutet, die App versucht das zu erkennen, und wenn die Bewegung erkannt wird, das Telefon zu sperren. So dass der Dieb, wenn er später Zeit hat das Telefon anzuschauen, ein gesperrtes und damit geschütztes Telefon in der Hand hält. 

Nutzung

Wenn Sie die App geladen haben und Sie starten sie das erste Mal, gibt es eine kurze Einführung in drei Schritten. Dann sehen Sie eine sehr einfache Seite. Oben können Sie den „Überwachungsdienst“ starten oder stoppen, daneben finden Sie das Zahnrad mit den Einstellungen und die drei Punkte, mit denen Sie das Projekt unterstützen und die Einführung nochmal starten können.

Hinweis: Die App verlangt spezielle Geräte-Administrations-Rechte (Device Admin Permissions). Wenn Sie den Dienst aktivieren, werden diese abgefragt.

Das einzige, was Sie auf dieser Seite sonst noch tun können, ist die Sensitivität einzustellen, wann das Telefon gesperrt werden soll. Also bei heftigen oder schon bei leichten Bewegungen. Bewegen Sie das Handy und schauen Sie auf den grauen Kreis.  Blau bedeutet, bei diesen Bewegungen wird es noch nicht gesperrt, grün, dass es gesperrt würde. Ändern Sie die Sensitivität und probieren das nochmal. Wenn Sie die für sich richtige Einstellung gefunden haben, dann drücken Sie auf Start oben. Jetzt werden Sie gefragt, ob Sie die speziellen Rechte gewähren wollen. Tippen Sie auf „Diese App zur Geräteverwaltung aktivieren“.

In der obersten Leiste sehen Sie ein neues Symbol, das anzeigt, dass die App im Hintergrund läuft. Wenn Sie jetzt das Handy ein bisschen hin und her bewegen, wird es gesperrt. So gesperrt, dass es nur mit der Pin-Eingabe entsperrt werden kann und nicht mit dem Fingerabdrucksensor oder der Gesichtserkennung.

Damit können Sie in Zukunft Ihr Handy auch selber durch einen Wackler sperren.

Geben Sie die Pin ein.

Starten Sie die App erneut und tippen Sie auf das Zahnrad für die Einstellungen. Hier können Sie einstellen, ob die App beim Neustart des Handys sofort aktiv werden soll. Ob Sie das haptische Feedback benötigen, müssen Sie wissen. Interessant finde ich aber die Einstellung, den Dienst auch laufen zu lassen, wenn das Telefon gesperrt ist. Was auf den ersten Blick vielleicht keinen Sinn ergibt. Wenn Sie Ihr Handy eigenständig gesperrt haben, können Sie es normalerweise mit Finger oder Gesicht entsperren. Wenn es im gesperrten Zustand aber stark bewegt wird, weil es beispielsweise jemand geklaut hat, dann muss wieder eine Pin eingegeben werden. 

Das kann helfen, wenn Sie KO-Tropfen bekommen und jemand Ihren Finger oder Ihr Gesicht vor das Handy hält. Wenn er das Handy zu stark bewegt, braucht er die Pin, während Sie noch KO sind. Braucht vielleicht nicht jeder, aber von KO-Tropfen haben Sie sicherlich auch schon gehört.

Fazit

Ein kleines Tool für bestimmte Situationen. Wenn ich auf einer Kirmes bin oder in einem Stadion, dann aktivere ich es. Zu Hause oder im Auto nicht.